Teamgeist bleibt weiter lebendig
Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose lud zum Jahresabschlusstreffen ein
Friedewald. Die Selbsthilfegruppe Betzdorf-Hachenburg für Multiple Sklerose (MS) hatte jetzt zum Jahresabschlusstreffen in die Fest- und Bürgerhalle nach Friedewald eingeladen. Rückschau und Sachstand, aber auch Ausblick auf das Startprogramm für 2019 sowie besinnliche Unterhaltung standen ganz oben auf der Tagesordnung. Für die kulinarische Betreuung sorgte das fidele Hallenteam mit Unterstützung des Abendkreises der Friedewalder Frauen.
Die seit 33 Jahren bestehende Selbsthilfegruppe ist inzwischen die größte von insgesamt 51 Gruppen im Landesverband Rheinland-Pfalz. Sie betreut etwa 115 Betroffene in den Landkreisen Altenkirchen und Westerwald. „Wir dürfen heute mit Dankbarkeit zurückblicken“, sagte Beate Weber (Kausen) vom Leitungsteam. Dankbar ist das Team vor allem für unzählige Stunden der Begegnung, denn, so fügte Weber in ihrer Laudatio hinzu: „Bei all den Aktivitäten und Begegnungen fangen sich die Betroffenen gegenseitig auf, und wir schöpfen Mut, Kraft und Zuversicht.“ Hier ist zum Beispiel der ehrenamtliche Besuchsdienst unter Leitung von Rita und Jürgen Schlitt (Gebhardshain) zu nennen. Dann sind es die vielen Treffen und Unterrichtseinheiten, wobei sich die thematische Bandbreite sehen lassen kann. Allein im Jahr 2018 spannte sich der Themenbogen bei den Begegnungstagen von Quiznachmittagen, Bastelstunden und „Tanzen im Sitzen“ über das ADAC-Vortragsthema „Mobil sein – mobil bleiben“ bis hin zum Umgang mit chronischen Ersterkrankungen.
Und für das Jahr 2019 sind schon die ersten Monatstreffen im „Dienstplan“ vorgemerkt. Die MS-Schirmherrin Sabine Schwan (Kausen) zeigte sich mit dem beachtlichen Wir-Gefühl sowie dem lebendigen Teamgeist in der MS-Gruppe überaus zufrieden: „Ich danke für alles Liebe, was wir da erfahren durften.“ Von der menschlichen Sehnsucht, die Dunkelheit im Alltag ein wenig zu verdrängen und Gutes zu erhoffen, sprach der evangelische Pfarrer Guido Konieczny. In einer kleinen Andacht hieß es: „Es wird nicht dunkel bleiben für all die, die in Angst leben.“ Der Pfarrer machte deutlich, dass dies Bibelwort kein Vertrösten sei, sondern gerade im Advent ein Wort des Trostes, der Hoffnung auf Licht und Wärme für Verängstigte, Kranke und Leidtragende. Seitens der Ortsgemeinde Friedewald sagte deren Beigeordneter Karl-Heinz Buhl zu, sich dafür starkzumachen, dass die MS-Gruppe auch künftig mit den unterschiedlichen Treffen in der örtlichen Fest- und Bürgerhalle willkommen ist.
Einen prima Einstand beim jetzigen Jahresabschlusstreffen gab die womöglich jüngste Musik- und Singgruppe seit 33 Jahren: Jürgen Seibert spielte und sang zusammen mit seinen Söhnen Johannes, Elias und Noah. Mächtig Beifall gab es ferner für die zahlreichen helfenden Hände hinter den Kulissen.
Joachim Weger RZ Kreis Altenkirchen vom Samstag, 8. Dezember 2018